Ökonomische Optimierungspotenziale

Ökonomische Optimierungspotenziale für das Angebot von Biodiversität und Ökosystemleistungen

Hier finden Sie Zusammenfassungen von verschiedenen Veröffentlichungen zu Ergebnissen aus dem Teilprojekt 3 - Ökonomische Optimierungspotentiale für das Angebot von Biodiversität und Ökosystemleistungen.
 

Coarse Woody Debris Management with Ambiguous Chance Constrained Robust Optimization

Coarse woody debris (deadwood) serves as a dwelling space for many rare species, and is therefore a most important factor to ensure diversity in forest ecosystems. However, wood from forest ecosystems is also needed for construction and heating. Therefore, a forest enterprise has to simultaneously incorporate the provision of suitable habitats, as well as the production of wood into their long-term management plans. If the owner wants to fulfil such multiple objectives in an effective way, the providing of ecosystem services can be included in economic planning. Applying computer aided robust optimization techniques, we optimized the provision of deadwood for two exemplary enterprises in East Bavaria, Germany. The results show that high amounts of deadwood provision can cause severe opportunity costs for the forest owner. These costs highly depend on the tree species, the sorting strategy and the time horizon, in which the deadwood objective is reached. Low deadwood targets up to 5 m3 ha−1 can be provided most cost-effectively with crown material, while higher targets (20 m3 ha−1 and more) are better achieved with heavy timber grades or the provision of total trees. The novelty of our research is the inclusion of deadwood targets in a risk-considering optimization tool on enterprise level. Instead of calculating the economic loss of commercially not-used timber assortments we show a way of deriving the impact of such decisions at stand level on the economic performance of the whole forest enterprise. We were able to derive optimized opportunity costs. These costs can be used as guidelines for necessary incentives to encourage forest owners to incorporate the provision of deadwood into their management.
Härtl, F., Knoke, T., 2019. Coarse Woody Debris Management with Ambiguous Chance Constrained Robust Optimization. Forests 10, 504.

Strategien zur Minimierung von Opportunitätskosten der Totholzbereitstellung

Neben der Holzproduktion wird die Wichtigkeit weiterer Ökosystemleistungen des Waldes für Umwelt und Gesellschaft immer deutlicher. Aufgrund ihrer langfristigen Produktionszeiträume ist die Forstwirtschaft bei deren Bereitstellung mit zusätzlichen naturalen und finanziellen Risiken konfrontiert. Anhand des Beispiels verschiedener Totholzmanagementszenarien wird im vorliegenden Artikel gezeigt, wie durch die Verwendung moderner Optimierungsansätze weitere Leistungen des Waldes in die ökonomische Planung eines Forstbetriebs integriert werden können. Dazu wurden für einen Privatwaldbetrieb in Bayern verschiedene Totholzziele mit verschiedenen Anreicherungsstrategien kombiniert und als Restriktion in das betriebliche Optimierungsmodell integriert. Der Vergleich der verschiedenen Lösungen ermöglicht eine Ableitung von kostenminimalen Strategien für die verschiedenen Ziele. Die Kosten variieren stark mit dem angenommenen Totholzziel und werden von der gewählten Aushaltungsvariante (Ganzbaum, Starkholz, Äste), von der Baumart (Nadelholz, Laubholz) und vom vorgegebenen Zeithorizont für die Erreichung des Zieles beeinflusst. Als Folgerung für die Praxis kann abgeleitet werden, dass ökonomische und ökologische Ziele in optimaler Weise miteinander vereinbart werden können, wenn der untersuchte Betrieb bei der Anreicherung von Totholz eine Strategie verfolgt, die verstärkt auf die Bereitstellung von Totholz aus ganzen Laubbäumen setzt und das Ziel nicht kurzfristig zu erreichen versucht.
Härtl, F.H., Langhammer, P., Knoke, T., 2018. Strategien zur Minimierung von Opportunitätskosten der Totholzbereitstellung. Schweizerische Zeitschrift für Forstwesen 169, 9–17.

Ökosystemleistungen und forstliche Optimierung

Zahlreiche Ökosystemleistungen sind für jedermann zugänglich, wie z. B. die Möglichkeit zur Erholung im Wald. Andere Ökosystemleistungen entstehen als Nebeneffekt, beispielsweise die Klimaschutzwirkungen der Waldwirtschaft. Damit zeichnet sich eine Reihe von Ökosystemleistungen als öffentliche Güter bzw. externe Effekte aus, für die es (zunächst) keine Marktpreise gibt. Das kann die Übernutzung bzw. eine zu geringe Bereitstellung von Ökosystemleistungen zur Folge haben [1].
Knoke, T. (2017). Ökosystemleistungen und forstliche Optimierung. AFZ - Der Wald 19, 10-12.
[1] Helm, D.; Hepburn, C. (2012): The economic analysis of biodiversity. An assessment in Oxford Review of Economic Policy 28, S. 1-21.

Holznutzung und C-Bindung beim Kommunalwald Augsburg

Insbesondere im Kommunalwald treffen aufgrund seiner meist typischen Stadtnähe die unterschiedlichsten Interessen und Nutzergruppen aufeinander. Dadurch rückt die Bereitstellung der verschiedensten Ökosystem(dienst)leistungen (ÖSL) des Waldes automatisch stärker in den Fokus des Betriebsmanagements.
Gang, B.; Meyer, M.; Schulz, C. & Härtl, F. (2017). 'Holznutzung und C-Bindung beim Kommunalwald Augsburg. AFZ - Der Wald 19, 15-18.

Ökosystemleistungen: Nebenprodukt oder Planungsziele?

Bisherige Forstplanung hat sich hauptsächlich mit der nachhaltigen Holzproduktion befasst. In neuerer Zeit und im Rahmen des Klimawandels wird es unumgänglich, die anderen Leistungen des Ökosystems Wald in der Planung zu berücksichtigen.
Kolo, H. & Knoke, T. (2017). Ökosystemleistungen: Nebenprodukt oder Planungsziele? AFZ - Der Wald 19, 19-21.

Waldinventur - Grundlage für die betriebliche Planung

Kosten. Ein Wort, das den heute schon von Kindesbeinen an [9] betriebswirtschaftlich indoktrinierten Menschen an- und umtreibt. Ein Gespenst, das ihn als „Homo oeconomicus“ zur Kostenminimierung drängt, immer auf der „rationalen“ Suche nach dem höchsten Gewinn. Es wird kostenminimiert, nutzenmaximiert, optimiert, modernisiert, ausgelagert, meist in kurzfristiger Perspektive. Oft werden dabei jedoch die positiven, eher indirekt oder langfristig wirkenden Momente dieser „Kostenverursacher“ leichtfertig übersehen. Denn sie sind auch Investitionen. Investitionen, die lohnenswert sein können.
Härtl, F. (2016). Waldinventur - Grundlage für die betriebliche Planung. AFZ - Der Wald 13, 13-15.
 

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.