Koordination und Datenmanagement

Koordination und Datenmanagement

Die Koordination stellt zentrale Strukturen für das Gesamtprojekt inklusive der Forschungs- und Umsetzungsteile zur Verfügung. Wesentliche Elemente der Arbeit sind die Kommunikation mit Partnern innerhalb und außerhalb des Projektverbunds, die Koordination der Entwicklung gemeinsam zu nutzender Szenarien der zukünftigen Waldentwicklung, die wissenschaftliche und anwendungsorientierte Synthese der Projektergebnisse und die langfristige Sicherung der im Projekt generierten Daten.

Szenarien der Waldentwicklung

Die langfristige Entwicklung von wirtschaftlich genutzten Wäldern hängt von zahlreichen Einflussfaktoren ab. Die jeweiligen Standort- und Klimabedingungen geben den Rahmen vor, in dem Menschen durch Entscheidungen zur Auswahl von Baumarten, zu Pflegemaßnahmen und zum Zeitpunkt und der Methode bei der Holzernte etc. bestimmen, welche Waldtypen entstehen. Die Vielfalt von Organismen und die Menge von Ökosystemleistungen, die auf einer waldbestandenen Fläche vorhanden sind bzw. von ihr gewonnen werden können, hängen stark von diesen Entscheidungen zur Nutzung von Wäldern ab.

Um mögliche, alternative Entwicklungslinien von Biodiversität und Ökosystemleistungen auf der Basis von Annahmen zur Waldnutzung aufzuzeigen, werden im BioHolz-Projekt Szenarien entwickelt. Die Szenarien sollen in einem mehrstufigen Verfahren unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten aus der Forstwirtschaft und Forstpolitik, dem Naturschutz und der Raumplanung entstehen.  Derzeit werden im BioHolz-Verbund grundlegende Fragen zur Szenarienentwicklung diskutiert. Diese beziehen sich u.a. auf den Zeithorizont für szenarienbasierte Projektionen in die Zukunft und die Anzahl der Szenarien, die definiert werden sollen. Es ist nach den bisherigen Gesprächen vorgesehen

  • zwei Zeitschritte von 30 bzw. 60 Jahren (bis 2045 bzw. 2075)
  • drei bis vier Szenarien mit unterschiedlichen Prioritätensetzungen beim Management von Wäldern

zu entwickeln. Diese sollen als Grundlage für Projektionen von verschiedenen Ökosystemleistungen mit Hilfe von Modellen aus den Teilprojekten 3, 4 und 5 verwendet werden.

Bei der Befragung von Expertinnen und Experten sollen unterschiedliche Prioritätensetzungen in Bezug auf das Management von Ökosystemleistungen und die möglichen Auswirkungen verschiedener Triebkräfte des Wandels aufgegriffen werden. Neben politischen und ökonomischen Erwägungen zu Ökosystemleistungen sollen daher z.B. auch mögliche Effekte des Klimawandels, des demographischen Wandels und der technischen Entwicklung einbezogen werden. Das Vorgehen bei der Befragung orientiert sich an der Delphi-Methode, in der die Antworten aus einem ersten Befragungsdurchgang  zusammengefasst und dann erneut den Expertinnen und Experten vorgelegt werden. Anders als bei einer klassischen Delphi-Studie wird im BioHolz-Projekt kein Gesamtkonsens angestrebt, sondern es geht darum aus der Bandbreite der Antworten eine begrenzte Zahl von in sich schlüssigen Szenarien abzuleiten, die nachfolgend weiter analysiert werden sollen.

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.