Bischöfliches Ordinariat Passau

Bischöfliches Ordinariat Passau

Das Bischöfliche Ordinariat Passau verwaltet in der Diözese Passau seit den 1980er Jahren durch das Referat Stiftungen und Liegenschaften der Bischöflichen Finanzkammer  135 waldbesitzende Stiftungen verstreut über die Diözesanfläche mit einem Waldflächenanteil von ca. 1300 ha.

1998 wurde Matthias Drexler (Dipl. Ing. FH) als erster forstlich ausgebildeter Sachbearbeiter der Bischöflichen Finanzkammer eingestellt.

Vor Ort wurden die Pfründe- und Sonderstiftungswälder bis zur Forstreform 2005 über Betriebsleitungs- und Betriebsausführungsverträge von der ehemaligen Bayer. Staatsforstverwaltung betreut (durch 8 Forstämter, 31 Forstdienststellen).  Im Zuge der Forstreform wurde die örtliche Bewirtschaftung der Stiftungswälder auf Anraten des Bayerischen Staatsministeriums über Waldpflegeverträge an die örtlichen Waldbesitzervereinigungen übertragen (11 WBVen im Diözesangebiet).

Die Grundsätze einer „naturgemäßen“  Waldwirtschaft waren schon zu Zeiten der Beförsterung durch den Staat und später auch in den Verträgen mit den örtlichen WBVen verankert. Die Umsetzung dieser vertraglich vereinbarten Waldbewirtschaftungsweise erfolgte nicht immer zielgemäß, ua. weil konkrete Vorgaben  wie eine aktuelle FE-Planung fehlten und Personal bei den örtlichen Wirtschaftern oft wechselte. Effektive Kontrolle war wegen der fehlenden Planungsvorgaben ebenfalls schwer möglich.

Deshalb wurde in der Bischöflichen Finanzkammer 2011 beschlossen, neue, konkrete Leitlinien für die Waldbewirtschaftung festzuschreiben und auf dieser Basis eine aktuelle forstliche Planung (FE) und Inventur als Grundlage zukünftiger Bewirtschaftung in Auftrag gegeben.

Diese neuen, konsequent naturnah und naturschutzorientiert konzipierten Leitlinien für eine „schöpfungsgerechte Waldnutzung“ (entwickelt durch Peter Langhammer im Auftrag der bischöflichen Finanzkammer Passau und in Absprache mit Matthias Drexler) bestehen i.W. aus:

Diese Vorgaben sind dynamisch und basieren auf dem gegenwärtigen Stand des Wissens und betrieblicher Erfahrung. Ihre Umsetzung wird durch das BioHolz-Projekt wissenschaftlich begleitet. Die Leitlinien werden aktuell überarbeitet und Mitte des Jahres 2020 in neuer Fassung veröffentlicht.

Am 19.11.2014 wurden die neuen Leitlinien für eine „schöpfungsgerechte Waldnutzung“  sowie die neuen FE-Operate offiziell durch den Passauer Bischof Stefan Oster und  Staatsminister Helmut Brunner den örtlichen Wirtschaftern übergeben und der Öffentlichkeit vorgestellt (siehe SZ-Artikel vom 29.11.2014).

In der Ausgabe 3/2016 der Zeitschrift "Schöner Bayerischer Wald" (Link: Artikel) wurde das Waldbewirtschaftungskonzept der Diözese Passau ebenso vorgestellt wie in der Ausgabe 2/2016 der Zeitschrift "Nationalpark" (Link: Artikel).

Inzwischen wurden mehrere Lehrpfade zur schöpfungsorientierten Waldnutzung und der wichtigen Rolle von Totholz dabei u.a. in Kirchberg am Inn und in Oberfrauenwald angelegt und eingeweiht.

Ansprechpartner:

Matthias Drexler
Dipl. Ing. FH
Referat Stiftungen u. Liegenschaften im Bischöfl. Ordinariat Passau
Residenzplatz 8
94032 Passau
Tel.  0851-393 31 51
Matthias.Drexler[at]bistum-passau.de

Peter Langhammer
Diplomforstwirt Univ.
Forstlicher Berater der Diözese Passau
Zwieselerwaldhaus 42
94227 Lindberg
Tel. 09925-903 29 69
peter.langhammer[at]hirschenberg.de

 

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.